AZO extra 01/22

Updates rund um das Strategische Projektmanagement-Office (PMO) 30 Projekte erfolgreich abgeschlossen

Als übergreifende und koordinieren de Funktion hilft das Strategische Projektmanagement-Office (= PMO) bei der Umsetzung von strategi schen Projekten, die auf unsere vier Transformationshebel (= Lösungs wege), unsere Leitorientierung sowie auf unsere Vision einzahlen. In sogenannten Project Review Mee tings berichten Kümmerer in regelmä ßigen Abständen über den aktuellen Stand ihres Projekts. Je nach Reifegrad des Projekts wird entweder ein Projekt antrag, ein Projektstatusbericht oder ein Projektabschlussbericht vorgestellt. An den Project Review Meetings nehmen neben den Kümmerern und Kunden der berichtenden Projekte auch die Mitglie der des Managementteams Strategi sches PMO teil, welches sich aktuell im Wesentlichen aus der Geschäftsleitung sowie den Bereichsleitern zusammen setzt. Dadurch wird sichergestellt, dass thematische Abhängigkeiten, Schnittstel len und Herausforderungen identifiziert und diskutiert werden. Zusätzlich können Mehrwerte und Anwendungsmöglichkei ten aus den strategischen Projekten mit in die Funktionsbereiche der Teilnehmer genommen werden. So entstehen Sy nergieeffekte, die wir vermehrt nutzen müssen – ganz im Sinne unseres Trans formationshebels „Unternehmergeist“. Das PMO konnte zum 01.06.2022 sein „Einjähriges“ feiern und innerhalb dieses Zeitraums 30 strategische Projekte bei ihrem erfolgreichen Abschluss beglei ten. In diesem Rahmen möchten wir uns nochmals bei allen Kunden, Kümmerern und Projektteammitgliedern für den be merkenswerten Einsatz und den daraus resultierenden Nutzen für die AZO Group bedanken. Im Project Review Meeting Lithium-Ionen-Batterien wurden bereits seit den frühen 1990er-Jahren in der Unterhaltungselektronik und etwa ein Jahrzehnt später in mobilen Endgeräten eingesetzt. Die Nach frage nach hohen Mengen erfolgte aber erst mit dem Übergang der Elektromobilität vom Nischen- in den Massenmarkt ab Mitte des letzten Jahrzehnts (s. Bild 1). Mittlerweile sind „Gigafactories“ in aller Munde. Üblicherweise beginnt aber die Inves tition in eine Lithium-Ionen-Zellproduk tion im Labormaßstab zur Prozessent wicklung, gefolgt von Pilotanlagen zur Optimierung und Validierung und mün det schließlich in der Gigafactory. Alle Ausbaustufen haben unterschiedliche Anforderungen hinsichtlich des Materi alhandlings. Während im Labormaßstab kleine Mengen überwiegend manuell mit einer hohen Flexibilität verarbeitet wer den, geht es bei Pilotanlagen bereits um das teilautomatisierte Handling größerer Mengen. In Produktionsanlagen werden hohe Durchsätze vollautomatisch im 24/7-Betrieb gefordert. Allen Anlagen größen ist aber gemein, dass sie hohe Anforderungen an den Bedienerschutz und teilweise auch an den Prozessschutz stellen. Vor allem die Kathodenaktivmate rialien, die überwiegend karzinogen sind und teilweise unter inerter Atmosphäre umgefüllt, gelagert und dosiert werden müssen, sind eine Herausforderung. Grundsätzlich sind in dieser Anwendung immer zwei komplett getrennte Linien für die Anoden- und Kathodenherstellung erforderlich, um Cross-Kontamination zu verhindern.

We Love Ingredients.

Vier Transformationshebel (=Lösungswege)

! SNM-1.1 Pilot Supply Network Planning ! FAC-1 Definition Planrechnung & Kalkulationsvorgaben ATOM DE Beispielhafte Projekte, die auf die Transformationshebel einzahlen

Vier wesentliche Schwächen

Abgeschlossen

Transparenz Transparenz schaffen und dadurch die globale Unternehmenssteuerung erleichtern

Eingeschränkte Transparenz & eingeschränkte globale Unternehmenssteuerung

Laufender Status

Wertsteigerung Komplexität und Ineffizienz in der Aufbau- und Ablauforganisation reduzieren sowie Standardisierung im Produkt- und

! OM-1 Einführung Projekttagebuch ! PM-1 Testdurchlauf & Konzepterstellung zur Einführung von SIMUS

Hohe Komplexität & Ineffizienz in der Organisation, in Prozessen und Produkten

Leistungsprogramm forcieren, sodass Fixkosten nachhaltig gesenkt werden

Unternehmergeist Unternehmerisches Denken und Handeln fordern und fördern, Zusammenarbeit stärken & Synergien nutzen

! GM-5 Entwicklung eines

Fehlendes unternehmerisches Denken und Handeln & fehlende Nutzung von Synergien

Führungsleitbilds für die AZO Group ! QM-1 Konkretisierung QM-Richtlinien & Stärkung QM-Bewusstsein SAL-3.1 Geschäftsmodellanalyse AZO Secure SAL-2 Auswahl & Einführung CRM System PM-2 Digitalisierung Inbetriebnahme Datenrückfluss ! ! !

Innovationskraft Know-how über Markt- und

Eingeschränkter Fokus auf Markt- und Kundenbedürfnisse sowie fehlende Innovationskraft

Kundenbedürfnisse maximieren und dadurch Kernkompetenzen stärken und ausbauen sowie Innovations kraft vorantreiben

Aktuell werden 24 laufende strategi sche Projekte über das PMO koordi niert, die ab sofort auf der PMO-Por talseite verfolgt werden können.

Das Projekttagebuch wird seit dem 01.07.2022 als verbindliches und zentra les Hilfsmittel für eine effiziente Kunden projektabwicklung außerhalb von SAP genutzt. Es ist gekennzeichnet durch eine strukturierte Datenablage sowie simultane Kollaborationsmöglichkeiten – ein echter Mehrwert also für AZO! In der folgenden Abbildung sind unsere vier wesentlichen Schwächen, die davon abgeleiteten vier Transformationshebel sowie eine Auswahl unserer strategi schen Projekte aufgeführt, die die jewei ligen Transformationshebel ankurbeln sollen:

vom 30.06.2022 haben folgende Projekte ihre Abschlussberichte vorgestellt: PM-1 Testdurchlauf & Konzepterstellung zur Einführung von SIMUS (Kunden: Chris tian Leist & Michael Mayer, Kümmerer: Arno Brunner), SNM-1.1 Pilot Supply Net work Planning (Kunden: Hartmut Eckert & Klaus Kilian, Kümmerer: Daniel Auerham mer & Thomas Steinbach) sowie GM-5 Entwicklung eines Führungsleitbilds für die AZO Group (Kundin: Sabine Zim mermann, Kümmerer: Volker Oettgen). Besonders hervorzuheben ist ebenfalls das im Mai vorbildlich zum Abschluss gebrachte Projekt OM-1 Einführung Projekttagebuch (Kunde: Peter Watzal, Kümmerer: Michael Stahl). AZO hat diese Entwicklung früh erkannt und bereits vor einigen Jahren Lösungen erarbeitet, anfangs oft in Zusammen arbeit mit der Firma Eirich. Inzwischen sind Anlagen in allen Größen erfolgreich in Betrieb genommen. Ein deutscher Automobilhersteller betreibt seit 2021 eine Laboranlage mit AZO-Gloveboxen. Im April dieses Jahres erteilte derselbe Kunde den Auftrag für eine Pilotlinie mit AZO Dositainern, um die verschiedenen Rohstoffe flexibel in hoher Genauigkeit an mehreren Punkten der Anlage auf geben zu können. In England ist bereits seit Ende 2020 eine Pilotanlage beim UK Battery Industrialization Center (UK BIC) in Betrieb. Die erste Gigafactory wurde kürzlich erfolgreich mit einer Leistung von ca. 5 GWh/a in Korea in Betrieb genommen. Der Durchsatz der Anlage an Rohstoffen, die mit AZO-Equipment umgefüllt, gelagert, dosiert und verwo gen werden, beträgt etwa 600 – 1.500 kg/h und Linie. Für das Handling der Aktivmaterialien, die etwa 95% der Re zeptur (trocken) ausmachen, werden u.a. Big-Bag-AGW-Stationen eingesetzt. Die Anlage produziert Lithium-Ionen-Zellen für stationäre Energiespeicher. Neben den Anwendungen bei Zellher stellern bietet der Markt entlang der gesamten Prozesskette große Chancen für uns. Die Rohstoffe, vor allem die Ak tivmaterialien, müssen in etlichen Schrit ten unter Einsatz von Mischern, Mühlen und Sintervorgängen verarbeitet werden, beginnend mit dem Rohstoff Lithium in Form von Lithiumhydroxid oder -carbo nat, über den sogenannten Precursor bis hin zur Aktivmaterialherstellung.

Schauen Sie dort vorbei und infor mieren Sie sich! Bei Fragen können Sie sich jederzeit gerne an die PMO-Ansprechpartner wenden.

Dennis Künkel und Mario Volk

AZO in der Lithium-Ionen-Batterie-Branche: Vom Labormaßstab bis zur Gigafactory

Da diese Verfahren an unterschiedlichen Standorten von spezialisierten Herstel lern durchgeführt werden, müssen die Rohstoffe in jedem Prozessschritt abge füllt, transportiert, umgefüllt und wieder dosiert werden. Ein weiterer Vorteil der Projekte am Anfang der Prozesskette be steht darin, dass AZO meistens direkt an den Endkunden anbieten kann und auch die Anlagensteuerung liefert. Projekte bei Zellherstellern werden dagegen oft in relativ großen Losen ausgeschrieben, um Schnittstellen zu minimieren. In dem Falle ist AZO im Paket beispielsweise ei nes Mischerherstellers eingebunden und der Lieferanteil beschränkt sich überwie gend auf die Mechanik. Im Moment bearbeitet AZO mehrere Projekte entlang der gesamten Prozess kette. Erst kürzlich wurde der Auftrag eines in der Elektromobilität führenden

Automobilherstellers zur Lieferung von zwei praktisch identischen Anlagen für Werke in Deutschland und den USA erteilt. Die Aufgabe besteht in der Abfül lung von Anoden- und Kathodenaktivma terial in AZO Dositainer und Big-Bags und die Aufgabe der Rohstoffe in den Folge prozess. Zukünftig wird auch das Thema Recycling interessant werden, wenn die Lithium-Ionen-Batterien nach ihrem Einsatz in Elektrofahrzeugen und eventuell einem „second life“ als stationäre Speicher wieder zerlegt, und die wertvollen Rohstoffe zurück gewonnen werden müssen. Auch hier gibt es bereits erste Projekte.

Michael Wetzel

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